Wohin mit den aussortierten Dingen: Dein Wegweiser für Ordnung und Nachhaltigkeit
Lotte hatte vor Wochen beschlossen, endlich ihre Wohnung auszumisten, zu entrümpeln und mal wieder richtig Ordnung zu schaffen. Sie wollte nachhaltiger und minimalistischer leben und den alten Ballast möglichst sinnvoll loswerden, der sich bei ihr über die Jahre angesammelt hatte. Für sie ein richtiges Angehen - Aussortieren und sich von alten Dingen zu trennen fiel ihr noch nie leicht! Gesagt, getan: Sie sortierte alte Bücher, Kleidung und allerlei Kram aus — darunter auch ihr altes Keyboard, das sie seit vielen Jahren nicht mehr genutzt hatte. Das fiel ihr besonders schwer. Das war ja auch mal ein Instrument, welches sie geliebt hat und für das sie viel Geld ausgegeben hatte! Und es war auch ein Eingeständnis, dass sie dieses frühere Hobby endgültig aufgegeben hat.
Doch nun stand sie vor einem Problem: Wohin denn jetzt mit all den aussortierten Dingen? Sollte sie die Dinge verkaufen oder doch lieber verschenken? Und wo? Zuerst packte sie die Sachen in Kartons und stapelte sie geduldig im Flur.
Wochen vergingen, und der Flur wurde eher voller als leerer, von der anfänglichen Ordnung war nicht mehr viel übrig! Lotte wollte all die aussortierten Dinge noch verkaufen oder spenden, aber die anfängliche Motivation ließ ziemlich schnell nach. Schließlich schob sie die Kartons in den Keller und dachte, dort bleiben die Sachen erstmal sicher verstaut und versperren nicht den Weg im Flur. Ist ja auch nicht so ein schöner Anblick mit den vielen Kartons im Eingangsbereich.
Ein halbes Jahr verging — und Lotte ging mal wieder hinunter in den Keller, weil sie die Katzen-Transportbox für einen Tierarztbesuch benötigte. Dort standen die aussortierten Sachen immer noch unberührt. Erst jetzt wurde ihr bewusst, dass so ein Sammelsurium ohne klare Entscheidung einfach nur neuen Stress bedeutet. Zumal sie auch ab und zu an die gepackten Kartons im Keller dachte, den Gedanken aber immer schnell wieder beiseite geschoben hatte.
Sie fragte sich erneut: Was soll nun mit diesen Dingen geschehen? Passt diese Aufschieberitis zu meinem Ziel der Nachhaltigkeit und des Minimalismus? Wie möchte ich vorgehen und was ist das Ziel?
Lotte hat für sich erkannt, dass Aussortieren nicht bedeutet, Dinge wegzuschmeissen. Aussortieren und Entrümpeln bedeutet auch, bewusst mit den alten Schätzen umzugehen und zu schauen, ob die aussortierten Dinge noch jemand gebrauchen kann. Vielleicht auch auch jemand, der oder die gerade nicht die finanziellen Mittel hat, sich neue Kleidung, Bücher oder ähnliches zu kaufen.
Ihr altes Keyboard zum Beispiel zeigte sie einem Musikverein, der es gern für Anfänger haben wollte. So war ihr Ausmisten ein Schritt in Richtung Nachhaltigkeit — Dinge wurden weitergegeben und fanden einen neuen Liebhaber. Das gab ihr ein sehr befriedigendes Gefühl und hat ihr auch geholfen, sich einfacher von den Sachen zu trennen.
Dieses Beispiel ist nur eines von vielen, die mir in meiner täglichen Berufspraxis begegnen.
Aussortieren, Ordnung schaffen und sich von alten Sachen trennen - das ist das eine, und oft schon eine große Herausforderung. Dann noch im nächsten Schritt zu wissen, wo man seine aussortierten Dingen loswerden (sprich verkaufen, spenden oder verschenken) soll, ist oft eine so grosse Hürde, dass man mit Schritt 1 - dem Aussortieren, Ausmisten und Ordnung schaffen - gar nicht erst anfängt.
Wenn ich zu einem Kundenprojekt komme, gibt es in vielen Haushalten schon aussortierte Dinge, die als „Flohmarktkisten“ deklariert sind. Sie haben es immerhin oft schon zu 2-3 Flohmärkten geschafft. Nicht verkaufte Sachen werden dann aber brav wieder mit nach Hause genommen und für den nächsten Flohmarkt gehortet.
Wobei die besten Sachen aus den Kisten dann oft auch schon verkauft wurden.
Ich kann das Verhalten, die Kisten gleich nach dem Flohmarkt wieder in den Keller zu stellen, einerseits gut verstehen.
Sie haben ja vorher auch dort gestanden, es gibt schon einen Platz dafür und im Idealfall ist es insgesamt eine Kiste weniger geworden. Ausserdem ist es einfach und man muss nichts weiter tun.
Andererseits ist es, ehrlich betrachtet, nur ein Aufschieben von Entscheidungen.
Möchte man wirklich noch Geld damit verdienen? Verdient man damit überhaupt noch Geld ergo ist es den Aufwand überhaupt wert? Die Zeit, die man nämlich in einen Flohmarktstand investiert, ist oft nicht mit dem Erlös des Flohmarktstandes aufzuwiegen:
Man packt das Auto für den Flohmarkt
Man muss früh los und den Stand aufbauen
Man hofft auf gutes Wetter
Der Stand kostet oft eine hohe Standgebühr, die wieder reingeholt werden muss
Der Flohmarkt dauert oft mehrere Stunden
Man verkauft erfahrungsgemäss weniger als die Hälfte der mitgebrachten Dinge
Man muss die Sachen wieder einladen und zuhause verräumen
Hand aufs Herz: Ist der erzielte Erlös der verkauften Dinge den ganzen (Zeit-) Aufwand wert?
Und diese Frage lässt sich auch auf andere Verkaufsmöglichkeiten auf Verkaufsplattformen im Internet wie z.B. Kleinanzeigen anwenden:
Ist es den Zeitaufwand wert, die aussortierten Dinge zu fotografieren, zu beschreiben, mit potenziellen Käufern zu kommunizieren, sie dann zu verschicken, um dann z.B. 5€ für eine verkaufte Jeans zu erhalten?
Meiner Meinung nach sollte der Zeitaufwand, etwas zu verkaufen, in Relation zum Erlös stehen.
Neue Markenkleidung, gute Möbel und neuere Elektrogeräte lassen sich auf Onlineplattformen wie Kleinanzeigen meist prima verkaufen. Es gibt aber aufgrund der immensen Überproduktion an Waren kaum Nachfrage an bestimmten Kategorien.
Bestes Beispiel: Kleidung für Frauen in Grüße S. Schuhe in Größe 38. Ältere Bücher (zumeist Romane). Es gibt einfach zu viel davon und somit zu wenig Nachfrage.
Es ist selbstverständlich jedem selbst überlassen, ob er oder sie die aussortierten Dinge gerne verkaufen möchte. Vielen bereitet der Verkaufsprozess auch einfach Freude. Und auch ein Flohmarktstand ist ein Erlebnis, welches wirklich Spass machen kann, besonders wenn es gut läuft und man viele Sachen loswird (PS: Man kann auf dem Flohmarkt die übrig gebliebenen Sachen zum Schluss auch verschenken!).
Für alle anderen, denen der Verkauf von aussortierten Dingen zu (zeit-) aufwändig ist, empfehle ich, die Dinge direkt zu spenden oder zu verschenken.
Der Vorteil daran ist, dass aussortierte Dinge direkt aus dem Haus oder der Wohnung kommen und einem neuen Besitzer eine Freude machen. Das wiederum kann im persönlichen Entscheidungsprozess enorm helfen, sich von Dingen zu trennen. Wenn ich weiss, dass mein altes, geliebtes Keyboard noch einem Kind Freude beim musizieren macht, freut mich das und ich kann es leichter gehen lassen. Es erfüllt noch einen Zweck.
Wenn es meine Kundenprojekte in Hamburg räumlich zulassen, und es gewünscht ist, komme ich mit meinem „Firmenwagen“, dem Lastenrad angefahren. So können aussortierte Dinge direkt mit abtransportiert werden (und in mein Lastenrad passt erstaunlich viel hinein!). Diesen kostenlosen Service biete ich an, weil er sehr gerne in Anspruch genommen wird und sich die Menschen freuen, wenn der alte Ballast gleich direkt aus dem Haus verschwindet.
Ich fahre dann Anlaufstellen wie Sozialkaufhäuser, Hanseatic Help, Kleiderkammern, Tierheime, Tauschregale und andere Stellen an, wo die Spenden einen zweiten Besitzer finden können.
Mich und meine Kunden freut ausserdem der nachhaltige Aspekt an diesem Service.
Weil ich so oft die Frage gestellt bekommen habe: „Wohin mit den aussortierten Dingen?”, habe ich zu diesem Thema einen digitalen Guide geschrieben.
Der Guide soll eine Übersicht und Hilfestellung geben, sich zu entscheiden, was nach dem Entrümpeln mit den aussortierten Sachen geschehen soll. Was für Möglichkeiten gibt es überhaupt? Wo kann ich Dinge verschenken, spenden oder verkaufen? Und wo recycle ich aussortierte, kaputte Dinge? Es werden konkrete Kategorien aufgelistet, die einem beim Aussortieren und Ausmisten am häufigsten begegnen und es gibt direkt Vorschläge, wo diese am besten gespendet werden können. Ich habe bereits viele positive Rückmeldungen zu meinem Guide erhalten. Ein Feedback, was mich sehr gefreut hat, teile ich gerne mit euch:
„Liebe Sarah,
vielen Dank für die guten Anregungen. Der Guide ist klasse! Es sind nicht nur Adressen enthalten, sondern durchdachte Beschreibungen und Infos. Außerdem ist er sehr erfrischend und übersichtlich gestaltet.“
Lieber Gruß, Karina
Nachhaltiges Aussortieren und Ausmisten beginnt schon beim Einkauf und achtsamer Konsum vermeidet spätere Ballast-Ansammlungen. Frage dich also vor jedem Kauf, ob du eine Neuanschaffung wirklich brauchst und du Geld dafür ausgeben möchtest. Schlafe ein paar Nächte darüber. Vielleicht kannst du dir das Teil auch ausleihen? Alles was wir besitzen, möchte benutzt, gepflegt, repariert oder gewartet werden. Oft fehlt uns dafür bei der Menge an Dingen, die wir besitzen, schlichtweg die Zeit.
Damit vermieden werden kann, dass die gerade neu gekauften Dinge in ein paar Monaten oder Jahren im Keller landen und wir nicht wissen, wo wir sie wieder loswerden sollen, gehe bedacht an jede Neuanschaffung heran!
Du hast zuhause gerade entrümpelt, Ordnung geschaffen und bist dir unsicher, wohin mit den aussortierten Sachen?
Mein Guide bietet dir klare Anleitungen, konkrete Adressen und Inspiration, damit du schnell, nachhaltig und stressfrei loslassen kannst. Du sparst wertvolle Zeit, die du ansonsten in Recherche stecken müsstest!